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Titel

Diverse Kritiken aus der Presse

- zu "Federleichter Viertelmond", 2005, von Uli Däster: >>> Download
- zu "Quitten mit Salz", 1999, von Eva Bachmann: >>> Download
- zu "Quitten mit Salz", 1999, von Charles Linsmayer: >>> Download
- zu "Geschichte mit drei Namen", 1986, von Beatrice Eichmann-Leutenegger: >>> Download
- zu "Auf der Suche nach Lady Gregory", 1981, von Beatrice Eichmann-Leutenegger: >>> Download


Hermann Burgers Jugend: Eine Lesung mit Jazz

[...] Im Aarauer Theater Tuchlaube las Dinah Hinz aus einem unveröffentlichten Manuskript über Hermann Burgers Jugend und die Wurzeln seines Schreibens, Hans Rudolf Twerenbold untermalte mit Burger-Texten und Mundart- Wörtern, die das Erörterte anschaulich machten: «s Chuchäli» war der Ort, wo der kleine Hermann bei seiner Grosstante sass, eine Geborgenheitszelle. [...]
Claudia Storz zeichnete Szenen nach, befragte Texte. Darunter die frühe Erzählung «Dichtung eines Unbekannten», in der schon der Satz steht: «Wenn Leben nicht, dann schreiben.» [...]
Erich und Bruno Gandet, Rolf Bürli, Hannes Hänggli und Tico Keller nahmen einen anderen Faden auf, spielten, an Hermann Burger, den Saxophonisten und Vibraphonisten erinnernd, der einst mit Kaspar Villiger (Trompete) zusammen jazzte, Jazz aus den fünfziger und sechziger Jahren. [...]

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Kritik nach einer Lesung von Barbara Schirmer und Claudia Storz 24.02 2002

Patagonien oder das Ende der Welt


Lesung und Musik in der Bibliothek Wohlen

Stark ist das Kind, widerspenstig und labelbewusst. Es lebt, zumindest während der ersten neun Jahre am Ende der Welt, in Patagonien. Das andere Kind ist überaus verletzlich, ängstlich, der Macht der Eltern ausgeliefert. Niemals kann es die Demütigungen vergessen, die es mit fünf Jahren, einsam, bettnässend, in Tag- und Nachtträumen eingesponnen, während eines vierwöchigen Heimaufenthaltes erleiden musste. Im Herzen der Schweiz, oberhalb des Walensees. Mayuli heisst das erste Kind und es ist eine Romanfigur aus *Quitten mit Salz" von Claudia Storz. Das zarte, verunsicherte, sensible Kind ist Hermann Burger.

Feine Klänge, hartes Leben

An der überaus gut besuchten Veranstaltung "Lesen und Musik", organisiert von Volkshochschule und Gemeindebibliothek Wohlen hat Claudia Storz Auszüge aus dem Leben der beiden so unterschiedlichen Kinder gelesen. Zusammen mit der Musikerin Barbara Schirmer widmet die Schriftstellerin aus Aarau dem Thema "Kindheiten" ein beeindruckendes Programm. Die gelesenen Texte von Claudia Storz stammen aus ihren letzten Veröffentlichungen "Quitten mit Salz" und "Burges Kindheiten".
(...)
Untermalt, verstärkt, erklärt und besänftigt wurden die Worte von Claudia Storz von den feinen Klängen, welche die Musikerin Barbara Schirmer ihrem Hackbrett entlockte. Einmal nachdenklich, fast melancholisch, einmal verschmitzt bis überschäumend fröhlich war die Zweisprache der beiden Akteurinnen, vorab während der Gedichte, die Claudia Storz auch las, Barbara Schirmer mit ihren "Zauberhämmerchen" spielte. (...)

Mittelland Zeitung 24.2.2004


Zeitgenössische Musik als Ereignis

Uraufführung des Oratoriums «Noahs Tochter» von János Tamás und Claudia Storz

Es gibt sie zuweilen im aargauischen Kulturkalender: Ereignisse, die sich unausweichlich aufdrängen, im Rahmen eines Jahresrückblicks hervorgehoben zu werden. Wenn es sich dabei um zeitgenössische Musik handelt, die vor vollen Zuhörerreihen erklingt und begeistert aufgenommen wird, so ist dies eine Seltenheit, die schon allein deshalb einer nochmaligen Erwähnung bedarf. Chor und Camerata der Alten Kantonsschule Aarau unter der Leitung von Thomas Baldinger brachten in Frick, Aarau und Brugg Ende Januar ein Gemeinschaftswerk des Komponisten János Tamás und der Schriftstellerin Claudia Storz zur Urauführung: das Oratorium «Noahs Tochter». Ein grosser Wurf, der Betroffenheit hinterlässt. Im Libretto verbindet sich die alttestamentliche Sintflut-Geschichte mit Andeutungen heutiger Gesellschafts- und Umweltproblematik. Die Geschichte von Noahs Tochter, die sich dem vorbestimmten Lauf der Dinge widersetzt, ist auf beklemmende Weise umdeutbar und deshalb von hoher Aktualität. Tamás' Musik zeichnet sich - und das ist vielleicht das grösste zu vergebende Lob - durch eine Bekenntnishaftigkeit aus, angesichts derer die Modernität der Tonsprache an sich auch unter den Zuhörern kaum Anlass zu Kritik gibt. Lyrische Stimmungshaftigkeit, dichte dramatische Passagen und eine berührende lautmalerische Suggestivität lassen «Noahs Tochter» zu einer Partitur werden, die lange nachwirkt. Dass das Einstudieren des dreiviertelstündigen Werkes mit einem Laienchor zwar nicht völlig problemlos, aber durchaus möglich ist, bewiesen die drei aargauischen Aufführungen.

Michael Schneider, Aargauer Tagblatt, 28. 12. 1988